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Pastoraler Raum Münnerstadt errichtetTitelbild pastoraler Raum

Am Sonntag, 23.1.22, wurde durch Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran im Rahmen einer Messfeier der  „Pastorale Raum Münnerstadt“ offiziell errichtet. Die offizielle Errichtungsurkunde wurde an Erhard Ledermann, als Vertreter der Laien, überreicht. Der pastorale Raum Münnerstadt ist Teil der neuen Organisationsstruktur der Diözese Würzburg. Was das genau bedeutet, vor allem für Sie als die Gläubigen, die Mitglieder der Kirche, muss sich in Vielem erst noch entwickeln.

Sicher ist, dass die pastorale Arbeit, also die Seelsorge, künftig in einem größeren Raum gedacht und geleistet werden muss.

Mögliche Beispiele:
→ Die Gottesdienstordnung muss noch besser für den gesamten Raum (alle 20 „Kirchtürme“) miteinander abgestimmt werden.
→ Eine(r) könnte für die Firmvorbereitung, eine(r) für die Erstkommunionvorbereitung zuständig sein (und hat dann 50-60 Kinder bzw. Jugendliche zu begleiten, bzw. die Katecheten vorzubereiten).

Wir Hauptamtliche sind für den ganzen Raum angewiesen. Das bedeutet beispielsweise: Es gibt seit 23.1. keinen je eigenen Pfarrer mehr für Münnerstadt, für Poppenlauer, für Seubrigshausen, etc., sondern P. Markus Reis und ich sind „in solidum“, zu deutsch „gemeinschaftlich“ Pfarrer im pastoralen Raum und gleichberechtigt. P. Markus ist der sogenannte „Moderator“. In der Praxis werden wir aber weiterhin unsere Schwerpunkte wie bisher haben. Auch die pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen behalten (zunächst zumindest) ihre Schwerpunkte.

Es wird weiterhin die drei Untergliederungen „Münnerstadt“, „Lauertal“ und „St. Johannes-Maria-Vianney“ geben, mit jeweils einem eigenen Pfarrgemeinderat (bisher: „Gemeinsamer Ausschuss“), und in jeder Ortschaft gibt es weiterhin ein „Gemeindeteam“ (bisher: Pfarrgemeinderat). Nach den Wahlen am 20. März 2022 wird darüber hinaus ein „Rat im Pastoralen Raum“ als Vertretung der Laien gebildet. Auch alle Kirchenstiftungen bleiben bestehen. Die örtliche Kirchenverwaltung hat weiterhin die Aufgabe, das Vermögen, die Gebäude und das Eigentum der jeweiligen Kirchenstiftung zu erhalten. Sie erhebt in ihrem Ort das Kirchgeld. Warum gibt es eine so gewaltige Strukturreform, (wenn doch so vieles beim Alten bleibt)?

Einige Gründe:
→ Der Mangel an Priestern, aber auch an anderen pastoralen Kräften (auch viele Stellen für Gemeinde- und PastoralrefentInnen sind in der Diözese nicht besetzt).
→ Rückgang der Kirchensteuern und damit die finanziellen Möglichkeiten der Diözese (sicher auch wegen der Krise, in der die Kirche derzeit steckt).
→ Rückgang der Bevölkerung insgesamt bei uns (über 10% in den letzten 20 Jahren), aber noch mehr bei den Katholiken (ca. 20% in 20 Jahren).
→ Auch die Nachfrage nach Taufen, Trauungen, Beichtgelegenheit und der Besuch von Gottesdiensten ist stark zurück gegangen.

Andere Anforderungen und Erwartungen an uns Priester und Hauptamtliche sind allerdings gestiegen … Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, nicht nur in der Kirche. Es gilt zu prüfen: Was brauchen wir für unseren Glauben? Was brauchen wir in der Kirche? Wozu brauchen Sie die Kirche? und: Wofür brauchen die Menschen uns als Kirche, als Christen? Wem machen wir Hoffnung? Es wird künftig manches, auch lieb gewonnenes, nicht mehr geben. Das müssen wir sehen, müssen wir würdigen, betrauern … und doch loslassen. Es wird - hoffentlich - auch Neues entstehen. „Auferstehung ist nicht die Wiederbelebung des Toten.“ So ähnlich sagte unser Bischof. Gott bewirkt Ostern, bewirkt Auferstehung. Unser Vertrauen auf ihn ist gefragt.

Bitten wir um dieses Vertrauen, für uns, für die Welt!

Pfr. Peter Rüb und P. Markus Reis

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